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Fröhlich, offen, gut gelaunt: „Rauschi“ wurde 100!

Fröhlich, witzig, schlagfertig und gut gelaunt: Gertrud Rausch konnte am 30. August ihren 100. Geburtstag feiern. Und sie tat dies mit ihrer Familie und zahlreichen Freunden dort, wo sie sich über Jahrzehntewohl gefühlt hat, auf der Tennisanlage von Blau-Weiß Einbeck.

„Das ist mein Zuhause“, lachte Rauschi. Angesichts der großen Runde, die sich ihr zu Ehren auf der Terrasse des Vereinshauses versammelt hatte und die sie mit Applaus begrüßte, sagte sie: „Ich bin sprachlos!“ 80 Jahre hat sie aktiv Tennis gespielt, das dürfte wohl einmalig sein, und vielleicht ist das Teil des Geheimnisses, wie man so fit und frisch ein Jahrhundertleben bewältigt, denn das habe sie erlebt, wie der Vereinsvorsitzende Dr. Bernd Holtschulte feststellte. An diesem Tag und Ort wolle man mit Gertrud Rausch feiern, so Pastorin Mingo Albrecht. Kontakte und Freundschaften habe sie hier gepflegt, sie seien noch immer prägend. Und die Beziehungen und der Sport hätten auch dafür gesorgt, dass sie diesen Tag erleben könne. „Ich hätte noch weiter gemacht“, betonte Rauschi, die mit 95 Jahren mit dem Tennis aufgehört hat. „Sie gibt keinen Ball verloren“, das habe sie über die Jubilarin gelesen, berichtete die Pastorin, und das sei vielleicht ein Rezept für 100 Jahre: sich allem, was das Leben biete, zuzuwenden. Bei ihr sei es der Sport gewesen, neben Tennis auch Schwimmen und Turnen, „und ich habe geschossen“, ergänzte Rauschi. Eine Fülle an Leben habe sie, und sie könne viel erzählen. Dabei gab es Erfahrungen mit Licht und Schatten. Und einen enormen gesellschaftlichen Wandel habe sie seit 1919 miterlebt. Voller Hochachtung könne man davor stehen, und sie könne dankbar zurück schauen: auf ihre Ehe, auf zwei Kinder und drei Enkel, wobei Sohn Martin ihre Lieblingssportart zum Beruf gemacht habe. Im Einzelhandel habe sie lange gearbeitet, im eigenen Laden, der ein Kommunikationszentrum war. 100 Jahre zu werden, sei ein Stück Gnade und ein Geschenk, begleitet von der liebenden Hand Gottes. Inzwischen müsse sie mit Grenzen zurecht kommen, die es zuvor nicht gab. Dafür wünsche sie ihr Kraft, und vielleicht helfe das Zitat von Dag Hammerskjöld: dem Vergangenen Dank, dem Kommenden ja zu sagen. Die Gratulation der Stadt, sowie von Landrätin Astrid Klinkert-Kittel und einen Brief von Ministerpräsident Stephan Weil überbrachte Einbecks Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Sie kenne Rauschi viele Jahre, als sie nämlich für die GfE Wahlkampf gemacht habe. Seither verstehe man sich gut, sie schätze sie als offen, freundlich, spontan und herzlich. Das verbindet uns. Sie kommt auch mal vorbei und sagt: „da musst du dich drum kümmern!“. Ein wacher Geist und 80 Jahre Tennis im Verein: Rauschi sei wirklich außergewöhnlich, so Dr. Bernd Holtschulte. Er sehe mehrere Gründe, „warum du 100 geworden bist“: ein langes Arbeitsleben, die fröhliche Art, auf Menschen zuzugehen, dass sie so kontaktfreudig sei und viele Freundschaften geschlossen habe. „Und du bist enorm ehrgeizig“, schmunzelte er: noch heute spreche sie davon, ihre Rückhand zu pflegen und zu verbessern. Nach vorn zu schauen, das zeichne sie aus. Und sie flirte gern mit jüngeren Männern, verriet er. „Wir beide haben uns ganz doll lieb“, was sie lachend bestätigte. „Mögest du leben, so lange du willst und es wollen, so lange du lebst“, das wünsche er ihr. „Viel Glück und viel Segen“ sangen die Gäste, bevor sie auf Rauschi anstießen und historische Schlager, vorgetragen von Gabi Schalk, hörten. Die Einbecker Morgenpost gratuliert ebenfalls herzlich und schließt sich den Glückwünschen an.

Anmerkung: Der Bericht über den 100. Geburtstag  von Gertrud Rausch ist aus der Einbecker Morgenpost, verfasst von Frau Kondziella.